Adieu Iris – Nachruf auf eine besondere Windhundefrau

 

Völlig unvorbereitet traf uns eine schreckliche Nachricht. Unsere langjährige Freundin, Ratgeberin und Mitglied unseres Tiroler Windhund Sport Verein

 

IRIS JACOBS

 

ist nicht mehr unter uns.

Iris war DIE Windhundefrau Österreichs, Windhunde waren ihr Leben. Sie war eine der Pioniere des Windhundesports in Österreich und begann mit anderen Engagierten schon vor 40 Jahren, diesen Sport in unserem Land populär zu machen, auch war sie tatkräftig bei den ersten Coursings Österreichs mit dabei.

30 Jahre züchtete Iris überaus erfolgreich unter ihrem Kennelnamen „Wuthering Heights“ Whippets und Azawakhs. Ihr ganzes Herzblut steckte sie in ihre Zucht und legte größten Wert auf eine standartgetreue, klassische Linie. Sie hatte ein überdurchschnittliches Fachwissen in allen Gebieten, sei es Zucht, Ausstellungen, oder Sport, teilte dies auch gerne und stand jedem mit Rat und Tat zur Seite, der ihre Hilfe suchte.
Iris war Gründungsmitglied des WRCT, baute diesen Verein mit auf, und scheute sich auch nicht kräftig mitanzupacken, wo Hilfe gebraucht wurde. Auch beim TWSV war sie von der ersten Stunde an mit dabei, später, als das Alter und Krankheit seinen Tribut von ihr forderte, in beratender Funktion, immer mit einem offenen Ohr für die Sorgen „ihres“ Vereins.
Der Tod ihres Sohnes Oliver, den sie beim Lauda Air Absturz im Jahre 1991 verlor, war ein Schicksalsschlag, den Iris nie überwinden konnte. Tief geprägt hat sie der tragische Verlust, der ihr Herz gebrochen hat. Seit Mai 1991 war ihr Leben nicht mehr so wie es einmal war. 26 Jahre hat diese Tragödie ihr Leben überschattet, nun, nur einige Tage nach dem Jahrestag des Absturzes, folgte Iris ihrem Sohn.

Unserem Obmann, Reinhard Gutwenger, verband eine 30jährige Freundschaft mit Iris. Kennengelernt hat er sie auf der Straße. Reini war damals mit seinem ersten Windhund, der Afghanenhündin Alexis, unterwegs in Innsbruck, als er auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf eine Frau aufmerksam wurde, die wild mit den Händen fuchtelte und zu ihm herüber rief: „Hallo Sie, ja Sie meine ich… Sie mit dem Afghanen, bleiben Sie stehen, ich will mit Ihnen reden“. Reini, völlig verdutzt, folgte ihrer Aufforderung und ehe er wusste, wie ihm geschah, wurde er mit Fragen bombardiert, die natürlich in erster Linie dem Hund galten. Aus welcher Zucht wäre der Hund, ob er schon auf Ausstellungen war, wie schaut es mit Rennbahnerfahrung aus…, wer Iris kannte, weiß, wie es Reini ergangen ist. Und doch war dies der Beginn einer sehr langen Freundschaft, die nun mit Iris Tod endete. In Iris fand Reini eine perfekte Lehrmeisterin, sie unterstütze ihn mit ihrem Fachwissen wo sie nur konnte, war seine Mentorin.

Nun ist Iris nicht mehr. Zurück bleibt die Erinnerung an eine besondere Frau, deren Leben die Windhunde waren. Und uns bleiben viele Erinnerungen und Anekdoten über sie, die einem ein Lächeln aufs Gesicht zaubern, wenn sie erzählt werden. Iris ist jetzt bei ihrem Sohn Oliver und all ihren Hunden, die ihr bereits vorausgegangen sind. Möge sie nun ihren Frieden gefunden haben.

Adieu Iris, wir werden Dich nie vergessen!

Deine Windhundefreunde des ÖGV-TWSV

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